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Vom Atlasgebirge bis zum Persischen Golf: Der Exodus der Juden aus den muslimischen Ländern
Nach Jahrzehnten des Verschweigens und Verdrängens wurde das Schicksal der etwa 900.000 seit 1948 aus den muslimischen Ländern geflüchteten Juden in Israel und in der Welt in Erinnerung gerufen. Im Allgemeinen kennt man nur das durch das arabische Narrativ geprägte einseitige Bild der Vertreibung der palästinischen Araber während des israelischen Unabhängigkeitskrieges, die sogenannte Naqba. Dass aber zugleich fast alle Juden zum Verlassen der muslimischen Länder gezwungen wurden, hat man geflissentlich übergangen. Die längst überfällige Aufarbeitung dieser tragischen Geschichte begann erst im 21. Jahrhundert und seit 2014 wird am 30. November in Israel der Gedenktag an die Vertreibung der Juden und Jüdinnen aus den arabischen Ländern und dem Iran begangen. In diesem Vortrag werden die historischen Fakten, das Trauma des Heimatverlusts und die Nostalgie der Vertriebenen anhand ihrer literarischen Zeugnisse verdeutlicht.
Dr. Elvira Grözinger, geboren 1947 in Polen, in Israel aufgewachsen, lebt seit 1967 in Deutschland. Von 1972 bis 1994 lebte sie in Frankfurt am Main und war u.a. Persönliche Referentin von Ignatz Bubis im Zentralrat. Sie ist Literaturwissenschaftlerin und Publizistin. Zu ihren Publikationen gehören 9 Bücher und über 300 Artikel und Rezensionen, hauptsächlich zu literarischen und politischen Themen das Judentum betreffend. Sie gründete 2007 die deutsche Sektion der internationalen Wissenschaftlerorganisation Scholars for Peace in the Middle East (SPME), der sie zwischenzeitlich vorstand; sie war auch Vorstands-wie Präsidiumsmitglied der WIZO Deutschland. Gegenwärtig amtiert sie als Schriftführerin des internationalen Präsidiums des SPME.
Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen.